Website-Auszug Die Bibel

Das älteste Buch der Welt

Die Widersprüche

Einige Texte der Bibel widersprechen den Fakten, stimmen nicht, oder werden verschieden wiedergegeben. Ich möchte hier einige der Unstimmigkeiten aufzeigen.

Dies soll nicht heißen, dass ich die Religionen kritisiere oder sie in Frage stellen möchte. Hier geht es lediglich um die Übersetzung und Deutung bzw. früheren Bedeutung einiger Worte und Sachverhalte, welche sich auch anders darstellen können.

Der "Messias"
Das Wort "Messias" hatte für die Zeitgenossen Jesu niemals eine göttliche Bedeutung. Messias ist identisch mit dem griechischem Wort christos (Christ) und heißt soviel wie "der Gesalbte".
Als David zur Krönung gesalbt wurde erhielt er automatisch ebenfalls den Beinamen "Messias" oder "Christ". Jedes Mitglied des Hauses David trug diesen "Titel".
Der Name "Messias" in der damaligen Zeit entbehrte alle göttlichen Bezüge. Er galt in erster Linie als politischer Begriff.
"Jesus der Messias" oder "Jesus der Christ" wurde verfälscht in Jesus Christus.

Die Kreuzigung
Jesus wird zunächst vom Sanhedrin -dem Hohen Rat- verurteilt, der ihn zu Pilatus bringen lässt und den Prokurator beschwört sich gegen ihn auszusprechen. Dies ist -historisch gesehen- blanker Unsinn.
In den drei synoptischen Evangelien (Matthäus, Markus und Lukas) wird Jesus vor Passah verhaftet und vom Sanhedrin verurteilt. Aber ein jüdisches Gesetzt sagt, dass während des Passah-Festes der Rat nicht zusammtreten darf.
Nach den Evangelien war er auch nicht berechtigt Todesurteile zu fällen. In Wirklichkeit hatte der Sanhedrin sehr wohl das Recht Todesurteile zu verkünden (Steinigung). Es wäre also völlig unnötig Pilatus zu bemühen, ihn zum Tode zu verurteilen.

Schuldabwälzung von den Römern
Pilatus zögerte Jesus zu verurteilen und das Volk drängte ihn dazu.
Für Pilatus wäre es undenkbar gewesen, dem Volk nachzugeben, wenn er selbst zweifelte. Er war ein totalitärer Herrscher.
Die Kreuzigung war auch ausschließlich den feinden des Römischen Reiches vorbehalten, nicht aber den Feinden der Juden.
Somit war Jesus also ein Feind Roms, und nicht ein Feind der Juden, wie es in den Evangelien steht.

Widersprüche in den synoptischen Evangelien

Lukas (ca. 80 nach Christus)

Beschreibt Jesus als einen Abkömmling Davids, aber wenig hoher Herkunft
Jesu Geburt: Er wird von Schäfern besucht und in einer Krippe geboren
Jesu Familie lebt in Nazareth und kommt zur Volkszählung nach Bethlehem
Jesus wird als "Lamm" charakterisiert, sanftmütig und gütig
Bei der Kreuzigung sagt Jesus: "Vater in Deine Hände lege ich meinen Geist" LK 23,46
Ort der Kreuzigung: Golgatha (Nordwestl. v. Jerusalem, ein öder, mehr oder weniger Schädelförmiger Hügel)
Barabbas: ein politischer Gefangener, ein Rebell, der des Mordes und der Aufruhr angeklagt wird
Lukas war gezwungen die Schuld am Tod Jesu anderen als den Römern anzulasten, da sich selber in der Römischen Hauptstadt Palästinas aufhielt.

Matthäus (ca. 85 nach Christus, bediente sich weitgehend bei Markus; möglicherweise ist er der Zöllner von Kafarnaum)

Jesus ist von vornehmer Herkunft (Abstammung von David & Salomon, rechtmäßiger König)
Jesu Geburt: Er wird von Königen besucht und kommt in einem Haus zur Welt
Jesu Familie lebt schon lange in Bethlehem, erst nach ihrer Flucht nach Ägypten lassen sie sich in Nazareth nieder
Jesus wird als imposante, mächtige Erscheinung charakterisiert: "...der nicht gekommen ist um Frieden zu bringen, sondern das Schwert" MT 10,34
Die letzte Worte: "Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen." MT 27,46
Kreuzigung fand einen Tag nach Passah statt
Ort der Kreuzigung: Golgatha (Nordwestl. v. Jerusalem, ein öder, mehr oder weniger Schädelförmiger Hügel)
Barabbas: ein "besonderer" Gefangener

Markus (ca. 66-70 bis 132-135 nach Christus (zur Zeit der Aufstände), stammt aus Jerusalem, aber in Rom verfasst)

Beschreibt Jesus als armen Zimmermann
Die letzte Worte: "Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen." MK 15,34
Kreuzigung fand einen nach Passah statt
Ort der Kreuzigung: Golgatha (Nordwestl. v. Jerusalem, ein öder, mehr oder weniger Schädelförmiger Hügel)
Barabbas: ein politischer Gefangener, ein Rebell, der des Mordes und der Aufruhr angeklagt wird

In diesen Evangelien bestätigt Jesus aber selbst seine Königliche Herkunft und seinen Anspruch auf den Thron:
Pilatus fragt ihn: "Bist Du der König der Juden?" Und Jesus antwortet ihm: "Du sagst es." (Mk 15,2)

Johannes

Letzte Worte am Kreuz: "Es ist vollbracht" Joh 19,30
Kreuzigung einen Tag vor Passah
Ort der Kreuzigung: "An dem Ort, wo man ihn gekreuzigt hatte, war ein Garten, und in dem Garten war ein neues Grab, in dem noch niemand bestattet worden war." Joh 19,41
Barrabas: (griech.) Laestai (Joh 18,40) = Räuber oder Bandit, historisch aber: Römer bezeichneten militant nationalistische Revolutionäre als "Laestai"

Heute sind die Wissenschaftlicher einhellig der Ansicht, dass nur das Johannesevangelium auf einem Augenzeugenbericht der Kreuzigung beruht.
Dort heißt es, dass die Füße Jesu am Kreuz festgemacht und seine Beine nicht gebrochen worden seien. Demnach müsste er theoretisch noch zwei bis drei Tage gelebt haben; dennoch wird er schon nach wenigen Stunden für tot erklärt. Dem Markusevangelium zufolge zeigt sich selbst Pilatus erstaunt über die Schnelligkeit, mit der der Tod eingetreten ist. (MK 15,44)

Was kann aber die schnelle Todesursache gewesen sein? Sicherlich nicht die Lanze in seiner Seite, denn bei Johannes heißt es, dass Jesus schon tot war, als ihm diese Wunde zugeführt wurde (Joh 19,33-34).
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Es gibt nur eine Erklärung: Verschiedene Faktoren wie Erschöpfung, Mattigkeit, genereller Schwächezustand und das Traume der Geißelung sind hier zusammengetroffen. Diese Konstellation hätte aber nicht so schnell zum Tode führen müssen. Im vierten Evangelium lesen wir, dass die Soldaten Jesus schon die Beine brechen wollten, um seinen Tod zu beschleunigen. Aber: Wozu die Mühe, wenn er doch eh schon beinahe tot war?>br> Dem Evangelium zufolge stirbt Jesu in einem Moment, der allzu günstig ist, um nicht gewählt zu wirken - nämlich eben noch rechtzeitig, um zu verhindern, dass ihm die Beine gebrochen werden.
Das opportune "Hinscheiden", das Jesus im letzten Moment vor dem sicheren Tod bewahrt und gleichzeitig eine Prophezeiung erfüllt, wirkt verdächtig. Die perfekte zeitliche Abstimmung kann kein reiner Zufall sein. Wenn der betreffende Text nicht später eingefügt wurde, muss tatsächlich ein sorgfältig ausgearbeiteter Plan vorgelegen haben, worauf eine ganze Reihe von Indizien schließen lässt.

Getürkter Tod?
Im Johannesevangelium sagte Jesus am Kreuz: "Mich dürstet." (Joh 19,28) Daraufhin wird ihm ein in Essig getauchter Schwamm gereicht, was gemeinhin als weitere sadistische Verhöhnung gewertet wird. Aber was es das wirklich? Essig wirkt, ähnlich wie Riechsalz, zeitweilig stimulierend und wurde damals häufig zur Belebung erschöpfter Galeerensklaven verwandt.
Auch verwundeten spendet der Geruch und Geschmack des Essigs vorübergehend neue Energie. Bei Jesus zeigt er jedoch genau die Gegenteilige Wirkung: Kaum hat er den Essig eingeatmet oder geschmeckt, spricht er seine letzten Worte und gibt "seinen Geist auf". Diese Reaktion ist physiologisch unerklärlich. Wohl aber wäre sie vereinbar mit einem Schwamm, der nicht in Essig, sondern in ein Betäubungsmittel getaucht wurde.
Opium oder Belladonna zum Beispiel, im nahen Osten damals viel verwendet. Wozu ihm aber ein Schlafmittel verabreichen, wenn es nicht, die alle anderen Komponenten der Kreuzigung, Teil einer komplexen und klug ersonnenen List war - einer Strategie mit dem Ziel, einen totenähnlichen Zustand herbeizuführen, während das Opfer in Wirklichkeit am Leben blieb? Dieser Trick hätte Jesus nicht nur das Leben gerettet, sondern die Prophezeiungen des Alten Testaments erfüllt.

Die Freigabe des Leichnams
In der deutschen Übersetzung der Bibel sieht die Geschichte nach der Kreuzigung recht einfach aus. Joseph von Arimathia bittet Pilatus um den Leichnam Jesu, Pilatus wunder sich über den schnellen Tod, lässt ihn von einem Hauptmann bestätigen und willig dann ein, Josef den Toten zu überlassen.
Im griechischen Original sieht die Sache etwas komplizierter aus. Joseph benutzt bei seiner Bitte das Wort soma, das überwiegend für lebende Körper verwendet wurde. Pilatus gibt seinem ersuchen statt, gebraucht aber dabei den Begriff ptoma, der ausschließlich "Leichnam" bedeutet.
Wenn wir uns vor Augen halten, dass es verboten war, Gekreuzigte zu bestatten, ist es wohl recht sonderbar, dass Joseph überhaupt eine Leiche überlassen wird. Wieso eigentlich? Und welchen Anspruch soll er ausgerechnet auf Jesu Leichnam erheben? Selbst wenn er ein heimlicher Jünger war, kann er kaum ein Anrecht geltend machen, ohne sich selbst zu verraten, es sei denn, Pilatus wusste ohnehin schon darüber Bescheid. Möglicherweise sprach aber auch ein ganz anderer Aspekt zu Josephs Gunsten.
Aus den Evangelien geht hervor, dass Joseph ein heimlicher Jünger Jesu sowie sehr wohlhabend war und dem Hohen Rat angehörte. Vor allem aus letzteren lasst sich schließen, dass er ein einflussreicher Mann war. Darauf deuten auch seine Abmachungen mit Pilatus und die Tatsache hin, dass er über einen Grundbesitz verfügte, auf dem sich sogar eine Privatgruft befand.
Mittelalterliche Überlieferungen stellen Joseph von Arimathia als einen Abkömmling aus dem Geschlecht Davids. Späteren Traditionen zufolge ist Joseph blutsverwandt mit Jesu und dessen Familie. Wenn das stimmt, ließe sich ein Anspruch auf den Leichnam unschwer rechtfertigen.
Pilatus, der den Toten wohl kaum einem Wildfremden überlassen hätte, mag angesichts des Einfallsreichtums Josephs, dessen Verwandtschaft mit Jesus uns -nicht zuletzt- einer ansehnlichen Bestechungssumme durchaus ein Auge zugedrückt haben.

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